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Historie & Chronik

Der Gasthof „zum Ochsen“ in Feudenheim, gegenüber dem altehrwürdigen Turm der katholischen Kirche des Orts, ist das älteste Wirtshaus der näheren Umgebung Mannheims, das drei Jahrhunderte überstanden hat und heute noch nach drei verheerenden Kriegen in seiner ursprünglichen Gestalt vor unseren Augen steht. Der imposante Fachwerkbau aus starken Eichenbalken, kunstvoll gefügt, steht als einer der wertvollsten Zeugen früherer Zeiten heute unter Denkmalschutz.

Das tiefe Kellergeschoss mit seinen starken Gewölben aus rauem Stein stammt sicher noch aus der Zeit vor dem 30-jährigen Krieg, wie auch das Nachbarhaus, das auf dem Rundbogen über der Tür die Jahreszahl 1574 trug.

Ausgezeichnete Küche und gepflegte Getränke in Verbindung mit der wohltuend harmonisch wirkenden altdeutschen Ausstattung, die warme Gemütlichkeit und zwanglose Behaglichkeit ausstrahlt, werden das alte Gasthaus immer zum vielbesuchten Anziehungspunkt für Gäste aus Nah und Fern machen. Seine alten Freunde werden dem Haus stets die Treue bewahren.

1632 Ludwig Back, Gerichtsschöffe und Gerichtsbürgermeister, erbaute den Ochsen. Die Familie Back bewirtschaftete den Ochsen über 200 Jahre lang.

1639 Der Ochse überlebte die Zerstörung Feudenheims im 30-jährigen Krieg nahezu unbeschadet.

1680 Das wundervolle Fachwerk-Obergeschoss und der mächtige Dachstuhl aus Eichenholz wurden vollendet – diese Jahreszahl lesen wir noch heute auf dem Türstein über dem Eingang. In diesem Jahr wurde der Gasthof „Zum Ochsen“ erstmals urkundlich erwähnt.

1689 Mannheim wurde im Orleanschen Krieg zerstört und eingeäschert, in diesem Jahr ging auch das Heidelberger Schloss in Flammen auf. In Feudenheim brachen ebenfalls einige Brände aus, die aber von den beherzten Bewohnern gelöscht wurden.

1863 – 1872 Der Gasthof „zum Ochsen“, auf dem Realgastgerechtigkeit ruhte, war im Besitz von Justus Riem.

1874 – 1904 Albert Brecht, der zugleich Gastwirt und Posthalter war, übernahm den „Ochsen“.

1904 – 1945 Ludwig Kessler wurde Besitzer des Gasthofs. Der beherzten Tat seiner Frau, die ungeachtet der Lebensgefahr während des Bombenangriffs die in den Speicher eingedrungenen Brandbomben mit Sand löschte, ist es zu verdanken, dass das alte und schöne Gebäude vor der Zerstörung bewahrt blieb.

1945-1958 Der Gasthof ging in den Besitz der Tochter Emilie und ihres Ehemanns August Klein über, die unter Aufwand bedeutender Mittel die Innenräume neu gestalteten und ihnen den heutigen vornehm-gemütlichen Charakter und die intim-künstlerische Note gaben, dies immer unter pietätvoller Wahrung des alten Stils und der Tradition des Hauses.

1958 der Gasthof „Zum Ochsen“ wurde von der Familie Bockhoff übernommen. Herr Theodor Bockhoff und seiner Frau Wilma modernisierten die Küche, die Nebenräume und bauten die Fremdenzimmer aus. So trugen sie viel dazu bei, den Gasthof den heutigen Ansprüchen anzupassen. Bis heute ist der Gasthof im Besitz der Familie Bockhoff.

2011 Frau Hirth pachtet den Gasthof „zum Ochsen“ und führt seitdem das altehrwürdige Haus in gut hergebrachter Tradition.

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